Außergewöhnlicher Besuch in Schlierbach

Wandergeselle Lasse fremder Zimmerer im Freien Begegnungsschacht aus Flensburg besuchte seinen ersten Schnitzkurs in Schlierbach …

… der aus dem hohen Norden Deutschlands stammende Zimmermanngeselle machte sich vor vier Monaten „auf die Walz“.

Dieser uralte Brauch, nach dem Lehrabschluss für mindestens drei Jahre und einen Tag die Heimat zu verlassen, um in der „großen weiten Welt“ fürs Leben und den Beruf zu lernen, ist in Österreich so gut wie ausgestorben. In Deutschland gibt es noch rund 700 Wandergesellen, die durch die Lande ziehen von einer Arbeitsstätte zur nächsten, bei der sie nie länger als drei Monate bleiben.

Die auch „Tippelei“ genannte Wanderung ist nur jenen Gesellen gestattet, die unter 30 Jahre und nicht verheiratet sind sowie noch keine Kinder haben.

An der maßgeschneiderten traditionellen „Kluft“ sind sie leicht zu erkennen. Die Art und Farbe ihres Schlipps, der „Ehrbarkeit“ heißt, verrät, welchem Schacht sie angehören.

Für einen Zimmermann ist das Schnitzen eine ideale Ergänzung, daher suchte Lasse nach einem Schnitzkurs, den er in Schlierbach fand.

So haben wir alle etwas Neues bei diesem Kurs gelernt. Wir haben viel über diesen tollen alten Brauch erfahren und Lasse ist in die Welt des Schnitzens eingestiegen.

Wir wünschen ihm für seine Wanderschaft noch viel Spaß und Erfolg und freuen uns, wenn er uns vielleicht einmal in Wien zu einem nächsten Kurs besucht.