Plastische Schnitzerei
Der Reliefschnitt
Eine noch weitere plastische Ausarbeitung der Motive, welche schon mit den bekannten (erlernten) Schnitz- und Grundschnittarten (Kerb- und Flachschnitt) durchgeführt werden kann, beschreibt den Übergang zum Reliefschnitt. Jedoch sollte man die drei Techniken nicht als Entwicklungsstufen sehen, da diese oft ineinander übergehen und auch jede für sich charakteristische Effekte erzielt. Ein Übergang zum Reliefschnitt beginnt beispielsweise mit der Anwendung von Unterschneidungen oder Durchbrechungen mit welchen schon eine großartig plastische Wirkung erzielt werden kann.


Für den Reliefschnitt benötigt man einen erweiterten Werkzeugsatz, abhängig von Art und Größe des gewählten Motives. Ball-, Flach-, Hohleisen, Geißfüße sowie gekröpfte Eisen stehen zur Auswahl. Diese ermöglichen die Anwendung aller Schnittarten und Schnittwinkel. In allen Reliefschnitzkursen bringt Franz die richte Wahl und den richtigen Einsatz dieser vielen Schnitzeisen näher.
Beim Reliefschnitt beginnt man mit der Anfertigung einer Arbeitsskizze im Maßstab 1:1, welche dann grob auf das Werksstück übertragen wird. Bei ornamentalen Mustern ist nach wie vor ein Zirkel, ein Lineal oder auch Schablonen unerlässlich. Dann wird das Relief grob herausgeschnitzt. Abhängig von der Schwierigkeit des Motives ist es wichtig, ein gutes Gefühl für das plastische Modellieren zu erlernen, da passende Tiefenebenen für die optische Wirkung geschaffen werden müssen.