Plastische Schnitzerei
Der Flachschnitt
Der Flachschnitt zählt zur einfachsten Art der plastischen Schnitzerei.
Dabei wird der Grund um das Muster herausgehoben, so dass dieser wie ausgestochen stehen bleibt. Für diese Technik kennzeichnend ist, dass die Oberfläche des Musters nicht oder kaum weiter plastisch bearbeitet wird, sondern der Oberflächenlinie des Holzstückes entspricht. Die Motive wirken dadurch fast wie aufgesetzte Applikationen. Diese Wirkung wird verstärkt, wenn der Hintergrund punziert wird.


Besonders im 15. Jhd war dieser Schnitzschmuck als flächenfüllender Dekor auf Möbeln, Wandtäfelungen und Einrichtungsgegenständen sehr beliebt. Nach Übergangsformen in der Renaissance verliert der spätgotische Flachschnitt an Bedeutung, kommt aber mit der Neugotik nochmals in Mode.
Heute kommt der reine Flachschnitt kaum noch flächendeckend zur Anwendung, da das herausgehobene Motiv zumeist noch weiter bearbeitet wird und somit der Übergang zum flachen Reliefschnitt bereits vollzogen ist. Am häufigsten wird er heute noch bei Schrifttafeln und Schildern eingesetzt.